Radverkehrsführung

Rechte Abbiegespur für Fahradfahrer/innen auf Kennedybrücke schaffen

Adresse: 
Professor-Neu-Allee 3, 53225 Beuel-Mitte Bonn

Für Fahrradfahrer/innen, die aus der Prof.-Neu-Allee kommen und auf die Kennedybrücke Richtung Bonn-Zentrum nach rechts abbiegen möchten, gilt wie für alle Verkehrsteilnehmer/innen das Stopp-Schild vor Zebrastreifen und Radweg. Radfahrer/innen und Fußgänger/innen kommen hier aus verschiedenen Richtungen, sodass die Beschilderung aus Sicherheitsgründen für Autofahrer/innen sinnvoll ist. Für die Gruppe der rechtsabbiegenden Fahrradfahrer/innen ist das Schild schlicht störend. Selbst ein Polizeibeamter sagte bei einer Kontrolle hierzu: "Sie müssen nicht absteigen. Schauen Sie nach rechts und links und fahren Sie nicht mit überhöhtem Tempo." Ich schlage vor, für die rechtsabbiegenden Fahrradfahrer/innen bereits vorgezogen eine baulich abgetrennte Möglichkeit zu schaffen, sich auf einer Spur rechts einzuordnen und, ohne formal einen Verkehrsverstoß zu begehen, mit ein wenig Schwung auf die Kennedybrücke aufzufahren.

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Kommentare

Die gesamte Radverkehrsführung auf dieser Hauptroute ist schlicht indiskutabel:
der Schutzstreifen wird vom wartenden MIV blockiert und rechtsabbiegende Radler werden noch zum Stopp genötigt, obwohl sie kaum jemand gefährden.
Wenn der letzte Parkplatz geopfert würde, könnte der Radverkehr darüber schon zur Brückenrampe geleitet werden.

Das Stopp-Schild an der Prof. Neu-Alllee illustriert ein typisches Problem bei der Beschilderung: Es berücksichtigt nicht die Unterschiede zwischen Radfahren und Autofahren.

Beim Autofahren beträgt der Abstand zwischen den Augen und der Fahrzeugfront etwa 1,5 Meter. Seitlich ist der Blickwinkel durch die A-Säule, die Seitenspiegel und die B-Säule beschränkt. Akustisch ist der Fahrer auch weitestgehend abgeschirmt. Hinzu kommen (innerorts) Geschwindigkeiten zwischen 30 und 50 km/h.

Beim Radfahren ist der Abstand zwischen Augen und Vorderrad nur etwa 50cm. Seitliche Einschränkungen der Blickrichtung gibt es nicht. Als Radfahrer hört man auch deutlich besser, was um einen herum geschieht. Die Geschwindigkeiten sind mit 15 bis etwa 25 km/h deutlich niedriger als im Auto.

Radfahrer können ihrer Umgebung deutlich besser wahrnehmen als Autofahrer und sie sind langsamer unterwegs. Deshalb ist es oftmals schlicht nicht notwendig anzuhalten, um sich einen Überblick über eine Verkehrssituation zu verschaffen. Dies scheint leider bei der Planung oft nicht berücksichtigt zu werden. Man hat allzuoft den Eindruck, dass diejenigen die sich die Beschilderung ausdenken, selten auf einem Fahrrad sitzen.