Radverkehrsführung

Radweg Kaiserstr. zu schmal um in beiden Richtungen befahren zu werden

Adresse: 
Kaiserstraße 107, 53113 Südstadt Bonn

Der Radweg auf der Kaiserstraße ist ja nur einseitig, ein umgewandelter Bürgersteig auf der linken Straßenseite stadteinwärts. Wenn man da in Richtung Stadt fährt, fährt man, insbes. bei starkem Gegenverkehr von anderen Radfahrern, gezwungenermaßen ganz rechts fast an der Bordsteinkarte. Zu entgegenkommenden Autos auf der Fahrspur besteht dann oftmals nur ein minimaler Seitenabstand. Das ist lebensgefährlich. Teilweise rasen einem Stadtbusse mit 30-50 kmh entgegen, und man kann kaum einen halben Meter Abstand halten. Der Radweg ist zu schmal. Fährt man auf der Straße, wird man als Hindernis gesehen und teilweise angehubt, weil die Autofahrer der Meinung seien, man gehöre auf den Radweg. Am besten wäre ein Radweg auf jeder Straßenseite. Wenn man den Autofahrern aber keine Spur wegnehmen will, sollte der Radweg nicht in beide Richtungen freigegeben sein

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Kommentare

Man könnte auch die parkenden Autos entfernen, dann ist wieder genug Platz für Fahrräder auf beiden Seiten.

Da für den Kfz-Verkehr mit der parallelen Adenauerallee eine leistungsfähige Achse zur Verfügung steht, wäre der Verkehrszug Kaiserstraße ideal für die Ausweisung einer Fahrradstraße zur zügigen und direkten Verbindung von Innenstadt und den Stadtteilen Richtung Godesberg. Die zurecht bemängelte nicht akzeptable heutige Lösung hält der Zunahme des Radverkehrs auf dieser Route überhaupt nicht stand.

Volle Zustimmung. Insbesondere im Berufsverkehr sind hier wesentlich mehr Fahrräder als Autos unterwegs. Zusätzlich hätte man damit endlich eine akzeptable Verbindung zum Radweg, welcher an den Bahnschienen entlang Richtung Bad Godesberg führt (dafür müsste eventuell noch der Straßburger Weg mit eingebunden werden).

Hoffentlich machbar (wegen der dort verkehrenden Stadtbusse).

Ich fände es auf der Kaiserstraße auch nicht verkehrt auf der Straße zu fahren. Das tue ich auch in die eine Richtung meistens. Allerdings wäre es sinnvoll, den Autofahrern mitzuteilen, dass das erlaubt ist und ggf. das Parken am Straßenrand einzuschränken.

Das Problem ist offensichtlich. Mein Vorschlag ist es, eine Fahrradstraße einzurichten und damit auch den motorisierten Verkehr zu verlangsamen. Autofahrer können statt der Kaiserstraße auch die Adenauerallee nutzen, wenn sie schnell vorankommen wollen.

Volle Zustimmung! Der Radweg in der Kaiserstraße reicht gerade für stadtauswärts fahrende Radfahrer aus, denn hier fahren so viele Radfahrer, dass man auch problemlos überholen können sollte. Stadteinwärts bleibt dann nur die Straße. Diese sollte primär für stadteinwärts fahrende Radfahrer und die Busse reserviert werden, d.h. Autos bestenfalls als Anlieger unter Streichung der Parkplätze. Ein- und Ausladen von Autos (Anlieger) könnte dann wohl akzeptiert werden. Auch die Busse kämen so flotter voran - was die Pünktlichkeit der Busse erheblich fördern würde. - Wie ernst es der Stadt Bonn mit der Radverkehrsförderung ist, wird man an diesem Engpass sehen!

Das stimmt leider! Besonders schade ist dabei, dass der Radweg grundsätzlich sehr gut ist: guter Asphalt, kaum Unterbrechungen, weite Anbindung. Aber aufgrund der oben beschriebenen lebensgefährlichen Nachteile ist dieser aus meiner Sicht nur für erwachsene Berufspendler zu empfehlen. Dabei könnten unsere Kinder eigentlich diesen Weg nutzen, um bald zum neuen Schwimmbad zu fahren...

Mein Vorschlag: Radstreifen auf der Straße in Richtung Innenstadt.

Moderationskommentar

Lieber peter22,

bezugnehmend auf Ihren Beitrag, hat die Stadtverwaltung folgenden Hinweis:

"Die Problematik ist bekannt, aber noch keine Lösung ausdiskutiert. Die Einrichtung einer Fahrradstraße in der Kaiserstraße ist im Jahr 2012 im Fahrradstraßenkonzept untersucht worden. Der Gutachter hatte dazu geraten, die Einrichtung einer Fahrradstraße wegen der zu hohen Kfz-Verkehrsstärke sowie wegen des Busverkehrs nicht sofort in Betracht zu ziehen. Die Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht ist aber dann in Fahrtrichtung City erfolgt. Die Einrichtung einer Fahrradstraße sollte nur dann in Betracht gezogen werden, wenn der Kfz-Verkehr reduziert werden kann. Die weiteren Vorschläge wie die Einrichtung eines Schutzstreifens und der Wegfall von Pkw-Stellplätzen im Straßenraum muss noch einmal unter Einbeziehung des in den letzten Jahren steigenden Fahrradaufkommens neu diskutiert werden. Weitere Überlegungen zum Umbau der Kaiserstraße mit einem neuen Straßenquerschnitt sind vorerst zurückgestellt worden."

Herzlichen Dank,

Moderation Nowzamani

Genau diese Antwort der Gutachter und der Stadt offenbart ein großes Problem in Bonn. Man will Fahrradhauptstadt werden aber kapituliert vor zu "Kfz-Verkehrsstärke" beispielsweise in der Kaiserstraße. Wie absurd! Wie soll sich denn so etwas ändern, wenn man sich nicht traut auch mal einen Schritt weiter zu gehen als nur völlig belanglose Nebenstraßen zu Fahrradstraßen zu machen?! Die Kaiserstraße ist meines Wissens nach die meistbefahrene Straße von Fahrädern in Bonn. Gerade hier wäre eine tolle Gelegenheit vielen Fahrradfahrern echte Sicherheit und Vorfahrt zu geben. Gerade wenn mit der Adenaueralle eine schnelle alternative vorhanden ist. Manchmal muss man sich eben Entscheiden und auch mal neue Wege gehen. Ich bitte die Moderation hier die Debatte nicht mit dem Verweis auf einen fragwürdigen Beschluss von 2012 abzubrechen.

Wenn das so läuft, kann man sich den Raddialog doch gleich sparen. Die Kaiserstraße ist doch ganz offensichtlich (zu Recht) hier einer der hot spots, wo es innerhalb nicht mal einer Woche der Onlineschaltung mit die meisten Kommentare angehäuft haben. Und sehr sicher war das Ergebnis der letzten Jahre aus dem Fahrradklimatest kein anderes. Es handelt sich um eine Hauptverkehrsachse des Radverkehrs in Bonn. Stattdessen zieht man sich auf ein fünf Jahre altes Gutachten zurück? Ich würde wie mein Vorredner auch die Fahrradbeauftragten sehr dazu ermuntern, hier weiter den Dialog zur Stadtverwaltung aufrecht zu halten.

Es fehlt der Mut, den Verkehrsraum neu aufzuteilen, so werden wir die Proble aber nicht lösen. Im Rahmen der Diskussionen über den Verkehrsfluss vor dem Hbf wurde auch diskutiert, die Kaiserstraße am ZOB "abzubinden", dann gäbe es keinen Durchgangsverkehr mehr und die Fahrradfahrer würden tatsächlich überwiegen. Aber auch dass wurde wohl abgeblasen, da den Autofahrern nciht zuzumuten!
Liebe Bonner Politik/Verwaltung. Nehmt Euch ein Beispiel an Kopenhagen, oder Paris oder vielen anderen auch kleineren Städten im In- und Ausland!

Von alleine wird der Kfz-Verkehr nicht weniger werden. Die Umwidmung zur Fahrradstraße wäre eine Möglichkeit, die Straße weniger attraktiv für den Kfz-Verkehr zu machen und ihn so auf die B9 zu verlagern.

Mich würde an dieser Stelle interessieren, was die Stadt unter "hoher Kfz-Stärke" versteht und ob es dazu auch belastbare Zahlen gibt. Zur morgendlichen Pendlerzeit liegt (meinem subjektivem Empfinden nach) das Verhältnis Radfahrer : Autofahrer im Moment grob geschätzt bei mindestens 3:1 (eher mehr).
Warum dem Autoverkehr aber mindestens dreimal soviel Platz eingeräumt wird, ist mir unverständlich.

Ich muss auch meinen Vorredner zustimmen - wir scheinen hier mal wieder das Henne-Ei-Problem zu haben: Wenn die Radinfrastruktur suboptimal ist, fährt keiner Rad, weswegen man ja auch keine gute Radinfrastruktur braucht. In der Kaiserstraße fahren trotzdem viele Menschen Fahrrad und es ist an der Zeit, diesen auch den nötigen Raum dafür zu geben.

Gutachten und Beschluss sind bekannt. Die Erkenntnisse sind auch weder falsch noch überholt. Gegen andere (mögliche oder vorhandene) Fahrradstr. in Bonn sticht die Kaiserstr. allerdings hervor:
- sie ist geradlinig
- der Verkehrsraum ist recht breit (mit Fahrbahn, Parkspur und heutigem Radweg insgesamt beachtlicher Querschnitt) und erlaubt mehrere Nutzungen. Die ungewöhnliche Kombination Fahrradstr. + ÖPNV ist hier gut denkbar - in eine Richtung sogar problemlos (NB: Für die Busse kommt es auf Zügigkeit nicht an; Eilige steigen an der Heussallee in die Stadtbahn um)
- leistungsfähige und in ihrer Gestaltung Kfz-lastige Parallelstraße (Adenauerallee), die den Kfz-Verkehr gut aufnehmen kann, vorhanden (in Bonn eine Seltenheit)
- über den Großteil der Länge Bebauung nur auf einer Seite. Der MIV braucht die Straße also nur erschließend als Einbahn. Auch Gehweg braucht es nur einen (wie heute).

Im Raddialog sehr deutlich: Die B9 zwischen Kanzlerplatz und Hofgarten hat kaum Einträge trotz sehr unschöner Radsituation (für sich betrachtet Handeln erforderlich). Das zeigt die Möglichkeit eines sinnvollen, akzeptierten Ausgleichs auf: Kaiserstraße als Fahrradstr. + Einbahn für MIV (Anlieger frei) + ÖPNV, B9 als Autoachse (Radsituation weniger gut). Der VEP 2020 (auch vom Stadtrat beschlossen) sieht in dieser Achse die Einrichtung eines Radschnellwegs City-Godesberg vor. Der heutige Radverkehr rechtfertigt das.

In einer Radhauptstadt gute Argumente für eine Neubewertung ...

2012 ist relativ lange her und der Radverkehr hat gerade hier enorm zugelegt. Wenn ich auf der Kaiserstr. stadteinwärts fahre behindern mich vorallem die Pkw´s die vor parkenden Autos warten, dass der Gegenverkehr vorbei kommt. Die kleinste der nötigen Maßnahmen ist also ein Einbahnstraßensystem für die PKW´s und ein Parkverbot auf der Straße kombiniert mit der Ausweisung als Fahrradstraße. Neue Straßenquerschnitte sind dann nicht erforderlich.

Als Pendler fahre ich leider fast täglich vom Hauptbahnhof Richtung Tulpenfeld und zurück. Der Radweg ist eine reine Zumutung.

1. An vielen Stellen, an denen die Benutzungspflicht angeordnet ist, kann der Radweg nicht sicher genutzt werden. Beispielsweise parken zwischen Hans Iwand Straße und Franz Tillmann Straße (legal) rechts neben dem Radweg PKW. Hier kann der Mindestabstand zu parkenden KfZ bei Gegenverkehr nicht eingehalten werden.

2. Vor Stellen, an denen die Benutzungspflicht explizit nicht besteht, fehlen Möglichkeiten, sicher auf die Straße zu wechseln und wieder auf den Radweg zu fahren (Beispielsweise an der Kreuzung mit der Königstraße und an den Bushaltestellen).

3. Der Radweg ist einfach zu schmal für Gegenverkehr. Wer mal im Berufsverkehr erlebt, wie Eltern mit Anhänger passieren müssen, weiß Bescheid. Der Grünschnitt erfolgt dazu häufig nur unzureichend.

4. Stadteinwärts fahre ich legal auf der Straße und werde fast täglich gefährlich geschnitten. Darauf angesprochene PKW-Fahrer (die i.d.R. eh nicht viel schneller sind) geben manchmal zu, Radfahrer belehren zu wollen, auf dem "Radweg" zu fahren. Die Nichtbenutzungspflicht muss explizit ausgewiesen werden.

5. Die Fortführung des Radwegs (Benutzungspflicht des Bürgersteigs Straßburger Weg) in der in die 30er Zone ist offenkundig rechtswidrig. In 30er Zonen kann es gem. StVO keine Radwegbenutzungspflicht geben. Tipp von mir: Über den Parkplatz am Straßburger Weg fahren, erspart einem auch die Joseph-Beuys-Allee.

6. Selbst in der Rushour wird man i.d.R. auf der gesamten Länge von einer einstelligen Zahl von PKW und max. einem Bus überholt. Ich erachte es als Schlag ins Gesicht der betroffenen, wenn mit Verweis auf einen Beschluss von 2012 diese unzumutbare Situation zementiert werden soll. Was soll das denn für ein „Dialog“ sein?

Über die Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht in Fahrtrichtung City sollten Autofahrer und vor allem die Busfahrer (!) ausdrücklich informiert werden. Ich fahre fast täglich die Kaiserstr. entlang und bei viel Radverkehr nutze ich aus "Sicherheitsgründen" die Straße. Dann werde ich teilweise wütend beschimpft. Hupender Weise geäußerte Halbsätze von uninformierten, genervten Busfahrern lauten in etwa: "Du Fahrradweg nehmen!", "Fahren Sie gefälligst auf dem Fahrradweg", die dann dicht an mir vorbeibrettern. Dies bringt mich unnötig in Gefahr und sorgt für Stresshormone meinerseits. Die Stadt Bonn sollte die Verkehrsbetriebe auffordern, für entsprechende Aufklärung des Buspersonals zu sorgen und respektvolleres Fahrverhalten anmahnen.

Nach langem Kampf hatte der ADFC erreicht, dass einige Schilder "Radfahren auf der Straße erlaubt" aufgehängt wurden. Nach ein paar Wochen sind diese aber wieder verschwunden und schimmeln jetzt wohl irgendwo im Bauhof.

Genau so, wie auch die zentrale Bahn-Übergänge Viktoriabrücke/PopAlle-Unterführung für Radfahrer katastrophal sind, ist auch dieser zentrale Nord-Südachsen-Radweg miserabel, mit Note 5:
1. Er ist an vielen Stellen viel zu schmal, selbst zwei entgegenkommende Radfahrer müssen dann aufpassen. Da jedoch immer mehr Räder mit Kinderanhänger unterwegs sind, wird dies immer ärgerlicher. Man muß dann als entgegenkommder Radfahrer stark abbremsen. Noch enger wird es in der Verlängerung zum Süden (Straßburger Weg), wo der Radweg gerade mal zwei Radfahrer breit ist und es eine ca. 50 cm breite Absenkung zu den parkenden Autos gibt, siehe https://goo.gl/2PamJg
2. Ca. 50-150 vorm Bahnhof beparken häufiger Autos/LKW den Radweg.
3. Der Grünschnitt erfolgt zu selten und nicht umfassend genug, so dass der Radweg sich nochmals verengt.
4. Wo der Radweg die Kaiserstraße kreuzt, endet der Radweg "einfach" und der PKW-Verkehr hat Vorfahrt. Von Süden kommend fehlt jedoch das Stopschild, siehe https://goo.gl/6Ued77
Hier sollte zudem eine farbliche Kennzeichnung auf dem Radweg erfolgen ("Radweg endet").
5. An der Fußgängerunterführung Königstraße müssen sich Radfahrer und Fußgänger den schmalen Weg sogar teilen, siehe https://goo.gl/nT3zAL
Sinnvoller wäre es, die Fußgänger über den an der Straße führenden Weg separat zu führen.

Wenn man bedenkt, dass dieser lausige Radweg die zentrale Nordsüdachse Bonn ist, wird der extreme Vorrang des Autoverkehr in Bonn deutlich.

Der letzte Satz von "Merrill" bringt es auf den Punkt: Bonn ist "Autostadt", nicht potentielle "Fahrradhauptstadt"! Stadtverwaltung und kommunale Politiker sollten endlich in der Realität ankommen. Wer sich nicht traut, in der Kaiserstraße endlich für bessere Verhältnisse für die Radfahrer zu sorgen, beweist absolut fehlende Kompetenz pro Fahrrad.