Radverkehrsführung

Graurheindorfer Straße für Radfahrer in beide Richtungen öffnen.

Adresse: 
Graurheindorfer Straße 141, 53117 Bonn-Castell Bonn

Derzeit können Radfahrer auf der Graurheindorfer Str. zwischen Kaiser-Karl-Ring und Autobahn den Radweg nur in Fahrtrichtung nutzen. Es wäre wünschenwert, wenn insbesondere die Seite mit den ungeraden Hausnummern für Räder in beide Richtungen geöffnet würde. Platz genug gibt es und Radfahrer können auf das sehr zeitaufwenidige und nicht ungefährliche mehrfache Kreuzen der 4-spurigen Straße verzichten.

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Kommentare

Zur Ergänzung: Das geschilderte Problem betrifft mehrere hundert Mitarbeiter/-innen aus den umliegenden Einrichtungen (BMI, KMK, Telekom u.a.). Sie haben keine Möglichkeit, die Dienststelle zu erreichen, ohne große Umwege in Kauf zu nehmen - oder den Radweg eben in die nicht erlaubte Richtung zu nutzen.

Zum Teil wären die Wege bereits breit genug, um die Fahrt in beide Richtungen zuzulassen (auf Seite des Innenministeriums). Auf der anderen Seite wären Verbreiterungen des gemeinsamen Fußgänger- und Radwegs an den Baumnischen eine sinnvolle Maßnahme. Hierfür gibt es ja Systeme, die das Regenwasser durchlassen (wie z.B. am Konrad-Adenauer-Platz in Beuel).

Das Ziel müsste in jedem Fall sein, die Einschränkung für Radfahrer aufzuheben und einen sicheren und direkten Anschluss an das bestehende Radwegesystem wie die Rheintrasse zu gewährleisten.

Ich bin gegen eine Öffnung des Radwegs in beide Richtungen. Nach meiner Erfahrung ist keinesfalls genug Platz dafür vorhanden. Jetzt schon nutzen viele Radfahrer den vorhandenen Radweg auf der "ungeraden" Seite verbotenerweise in die Gegenrichtung und gefährden dadurch die (vielen) Fußgänger. Zudem befinden sich auf der ungeraden Seite mehrere Arztpraxen, zwei Kindergärten und ein Seniorenwohnheim. Durch die Öffnung des Radwegs in beide Richtungen würden zu Fuß gehende Personen, deren Wahrnehmung eingeschränkt ist sowie die auf Hilfsmittel wie Rollstühle, Rollatoren und Unterarmgehstützen angewiesen sind, in Gefahr gebracht.

Hunderte Mitarbeiter? Ja, aber nicht Hunderte Radfahrer. Die weitaus meisten Arbeitnehmer/innen im genannten Bereich kommen nach meiner Erfahrung keinesfalls mit dem Rad, sondern mit ÖPNV und von da ab oder komplett zu Fuß und würden durch eine Erweiterung des Radwegs deutlich eingeschränkt. Jetzt schon müssen an vielen Stellen der Graurheindorfer Str. Fußgänger Radfahrern ausweichen, wenn sie zu zweit nebeneinander unterwegs sind. Wo bleiben ihre Rechte, wenn der Radweg noch "geöffnet" (verbreitert?) wird?
Wie heißt es bei Star Trek: "The means of the many outweigh the means of the few." Anders ausgedrückt: Die Minderheit sollte nicht der Mehrheit ihre Regeln aufzwingen.

Lieber Guido M.,

ich glaube, es heißt "the needs of the many outweigh the needs of the few". Ansonsten stimme ich Ihnen zu.

Leben wir Bonner schon in einer Cyclokratie? Wird jetzt einfach so über einen Radweg entschieden? Denkt denn niemand mehr an uns Fußgänger? Der Bürgersteig ist jetzt schon zu schmal. Was, wenn doppelt so viele Radfahrer auf ihm unterwegs sind? Unfälle mit Fußgängern (Kindergarten, Altenheim, Landesklinik) sind vorprogrammiert.

Was ist das für ein "Dialog", in dem man nur zustimmen kann (Vorschlag unterstützen)? Wie verleihe ich meiner Ablehnung statistischen Ausdruck? Hier stimmt doch was nicht!

Moderationskommentar

Lieber Klaus S. (Just one of these two Klauses),
mit der Möglichkeit der Bewertung verfolgen wir das Ziel, den Teilnehmenden eine einfache Möglichkeit zu geben, ihre Unterstützung zu signalisieren. Die Ablehnungen sind selbstverständlich genauso interessant, und genau deswegen wollten wir keinen einfachen "Dagegen"-Klick, sondern wir wünschen uns, dass Sie Ihre Ablehnung in einem Kommentar zum Ausdruck bringen. Im Rahmen eines Kommentars gibt es nämlich die Möglichkeit, die Gründe für eine Ablehnung darzulegen und genau die sind ja spannend für eine spätere Auswertung.
Daher unsere Bitte: Bringen Sie in jedem Fall die Ablehung zum Ausdruck, der Kommentarbereich ist dafür die richtige Stelle. In der Auswertung nach der Beteiligungsphase werden die Kommentare auch noch einmal von uns nach Zustimmung und Ablehnung unterschieden.
Man kann das sicher auch anders lösen, aber wir hoffen so auf konstruktivere Diskussionen über die Sinnhaftigkeit und Realisierbarkeit einzelner Vorschläge.
Mit freundlichen Grüßen
Moderation Escher

Danke für Ihre Antwort, aber in dieser Form ist die Abstimmung voreingenommen. Es ist immer einfacher, ein "Daumen hoch" zu klicken, als einen Kommentar zu schreiben. So erfassen Sie die Mehrheit der Gegenstimmen nicht!
Das ist, als würde man bei einer Abstimmung über das Kantinenessen grundsätzlich nur vegane Mahlzeiten vorschlagen, für vegan ein einfaches "Daumen hoch" ermöglichen und die Nicht-Veganer nur dann erfassen, wenn sie sich die Mühe machen, eine schriftliche Abhandlung über die Vorteile von Fleischverzehr zu verfassen. Mit ziemlicher Sicherheit erhält man so eine "Mehrheit" für vegan.

Als passionierter und langjähriger Radfahrer möchte ich meine Lanze für den Vorschlag brechen. Ist unsere Zeit denn nicht nur deshalb so düster, weil nicht oft genug in beide Richtungen gedacht und geplant wird? Neue Wege sollten wir gehen, neue Wege der Gedanken, neue Wege der Einstellungen, neue Wege der Gefühle, neue Wege auf den Bürgersteigen, dann erst wird unsere Stadt, unser kleiner Planet lebenswerter! Darum: Daumen hoch für die duale Lösung!

Aber warum dann beim Bürgersteig haltmachen? Man könnte auch eine Autospur dichtmachen und daraus einen richtig breiten Radweg machen. So würden den Fußgängern kein Platz weggenommen und man hätte trotzdem mehr Platz zum Radfahren.

Geht's noch? Fahradweg in beide richtungen? Wem seine Idee ist das denn?

Moderationskommentar

Lieber Justin D.,
bitte beachten Sie unsere Dialogregeln (https://www.raddialog.bonn.de/regeln) und verzichten Sie auf Beleidigungen. Versuchen Sie statt dessen, ein Argument dafür zu benennen, warum Sie den Vorschlag ablehnen. Vielen Dank!
Moderation Escher

Ich schließe mich der Antwort des Kollegen auf "Radweg Graurheindorfer Str" an. Es arbeiten zwar tatsächlich mehrere Hundert Menschen dort. Von denen san aber lange net alle mim Radl do, sondern die meisten mit Bahn/Bus/PKW und/oder per pedes. Ein Ausbau des Radwegs könnte nur auf Kosten des "Fußgängeranteils" am Bürgersteig erfolgen, was die Mehrzahl der Arbeitnehmenden, die die Graurheindorfer Straße ganz oder teilweise zu Fuß bewältigen, beeinträchtigen würde. Eine Option ohne Behinderung des Fußwegs gäbe es nur dann, wenn der Radweg an Stelle der vorhandenen Parkplätze und Bäume geschaffen werden könnte, aber das möchte doch sicher niemand (auch ich nicht).

Auf dem Bürgersteig sind kleine Kinder unterwegs, die noch nicht abschätzen können, wie schnell oder gefährlich Fahrräder manchmal sind. Wenn ich mir ansehe, mit was für einem Affenzahn manche Radfahrer jetzt schon auf der GRD Straße unterwegs sind, kann mir bei dem Vorhaben "beide Richtungen" nur angst und bange werden.

Dann gibt's auch noch uns HundebesitzerInnen. "Platz genug gibt es"? Nein. Und viele Radfahrer nehmen keine Rücksicht auf andere Menschen oder Tiere. Wir zahlen Extrasteuern und andere rasen hin und her.

Bin selbst Radfahrer finde die Idee aber nicht gut. Auf der Seite ist viel los und gerade im Herbst alles voll Blätter wo man schnell ausrutscht. Gerade wenn viel los ist.

Ich bin täglich zu Fuß auf dem Gehweg unterwegs und bin schon mehrfach fast umgenietet worden von rasenden Radfahrern... ich halte den Vorschlag auf Nutzung für Räder in beide Richtungen für unverantwortlich!

Und da ist sie wieder, die Öko-Mafia, die am liebsten alle Autos abschaffen und durch Drahtesel ersetzen würde. Könnt ihr gerne machen, Freunde, aber dann leben wir wieder wie im Mittelalter. Schon mal Möbel oder kranke Leute mit dem Fahrrad transportiert? Und die Stadt Bonn macht den Tanz mit. Wohl wegen irgendwelchen Plaketten Fahrradfreundliche Stadt oder so. Schon mal an die anderen Verkehrsteilnehmer gedacht?
Das mit dem zweigleisigen Fahrradweg ist wieder so eine Schnapsidee. Entweder gehen dafür die Parkplätze verloren oder die Leute die auf dem Bürgersteig gehen, werden belästigt. Alle Macht dem Fahrrad oder was?

Moderationskommentar

Liebe/r Da Vinci,
bitte beachten Sie unsere Dialogregeln (https://www.raddialog.bonn.de/regeln) und verzichten Sie auf Pauschalisierungen, Unterstellungen und Beleidigungen! Vielen Dank!
Moderation Escher

Eine Aktion für Jasager. Ich sage NEIN.

Radwege in beide Richtungen sind immer ein Risiko, gerade wenn noch andere Faktoren beteiligt sind: Fußgänger, Senioren, Rollstühle, parkende Autos, Kinder. Nach meiner Meinung bringt man hier ein kritisches Element in eine instabile Situation. Nicht gut.

Sorry, aber das Problem auf der Graurheindorfer Straße besteht nicht auf dem Abschnitt, über den hier diskutiert wird, sondern weiter Richtung Stadt. Das Stück der GRDer-Straße zwischen Kaiser-Karl-Ring und Rosental ist das eigentliche Sorgenkind, denn hier läuft der Verkehr von Norden her in einen einspurigen Flaschenhals ganz ohne Radweg, und das ausgerechnet vor einer Schule (Marie-Kahle-GS). Hier staut es sich, hier fahren Radler (häufig Kinder) notgedrungen auf dem Bürgersteig, hier kommt es zu unschönen Szenen. Hier müsste verkehrsplanerisch etwas getan werden.

Ganz meine Meinung. Es existiert vom Kaiser-Karl-Ring nordwärts je ein Radweg auf jeder Seiter der Graurheindorfer Straße in Autofahrrichtung. Es ist Fahrradfahrern durchaus zuzumuten, die jeweilige Richtung einzuhalten und die Fahrbahn-/Straßenbahnüberwege (abgestiegen!!!!) zu benutzen sowie kleinere Strecken auf der linken Seite zu Fuß zu bewältigen - die Kolleginnen und Kollegen, die mit der Bahn kommen, tun das auch. Ich sehe keinerlei Bedarf für eine Änderung.

Ich bin ganz Ihrer Meinung. Eine Änderung des Status Quo kostet nur Geld und verbessert die Situation nicht. Im Gegenteil: Sie schafft nur zusätzlichen Ärger.

Um hier eine ausreichende Breite für einen beidseitig benutzbaren Radweg zu erlangen, müssten alle Bäume gefällt werden, und das kann kein Naturliebhaber wirklich wollen. Es gibt doch gegenüber bereits einen Radweg.... wo ist das Problem? Aus Gründen der Bequemlichkeit einiger weniger.. Bäume abholzen... geht gar nicht!

An der Diskussion über den Vorschlag zeigt sich deutlich, dass in diesem Abschnitt der Graurheindorfer Str. einiges im Argen liegt.

Es ist auch wieder auffällig, dass es hier zu einem gegeneinander ausspielen der schwächsten Verkehrsteilnehmer kommt.

Beide Rad-/Fußwege sind eigentlich grundsätzlich ungeeignet für Radfahrer. (zu eng, Bäume, Blätter im Herbst etc.). Die Radfahrer müssen an dieser Stelle jedoch auf dem Weg fahren weil die Autos dort zwei Spuren zur Verfügung haben. Diese fahren sehr oft viel zu schnell. Auch die Ampel an der Haltestelle „Innenministerium“ wird oft bei Rot überfahren. Auf der Straße fahren ist dadurch lebensgefährlich für Radfahrer. Eigentlich müsste hier eine Radspur her wie am Beispiel der Kolbe-Brücke zwischen Tannenbusch und Dransdorf.

Grundsätzlich kann es nicht sein, dass all zu oft in der Verkehrsplanung Fußgänger gegen Radfahrer ausgespielt werden.

Wer wird den hier ausgespielt? Doch der Autofahrer. Ich sag euch was: Ohne Autos hättet ihr morgens kein müsli in der Schüssel und nachmittags kein Sojaschnizel im Supermarkt. Probiert mal euern Aldi mit Fahrädern zu beliefern. Oder euern Biomarkt. Viel Spass!

Als Radfahrer finde ich es erstaunlich, dass Sie sich als Autofahrer in Bonn benachteiligt fühlen. Meiner Wahrnehmung nach ist Bonn sehr autofreundlich und gibt nur die Restflächen an Radfahrern. Bei Neubauten wie beim HBF erscheint mir der Radverkehr die letzte Priorität zu sein.

Das Ziel sollte auch nicht die vollkommene Abschaffung aller Autos und LKWs sein. Diese sind als Lastenträger extrem praktisch. Allerdings ist mein Eindruck, dass nur die wenigsten Fahrzeuge im Stadtverkehr wirklich Lasten bewegen, die nicht auch in eine Packtasche vom Fahrrad gepasst hätten. Beispielsweise viele Angestellte, die zur Arbeit fahren, könnten wahrscheinlich genauso gut mit dem Fahrrad fahren. Würde ein merkbarer Anteil von den Personen, die alleine in ihrem KFZ fahren, mit dem Rad oder dem ÖPNV fahren, so wären alle Straßen wahrscheinlich spürbar entlastet.

Ich kann mir vorstellen, dass wenn man den Kraftverkehr auf das nötige Minimum reduziert, eine Autospur auf dieser Straße ausreichen. Dann kann man die rechte Spur in einen breiten Fahrradstreifen umwandeln und die Fußgänger und Hundebesitzer sind auf dem dann reinen Gehweg ungestört. Und trotzdem kann der Supermarkt mit einem Vierzigtonner angefahren werden.

Vergessen wir nicht, dass jede Änderung der bisherigen Situation Geld kostet. Zaster. Kohle. Mäuse. Piepen. Und wer bezahlt's angesichts der Kassenlage der Stadt Bonn? Der kleine Mann von der Straße. Wie immer.

Ich fasse mal das oben Gesagte zusammen:

1. Nur ein Bruchteil der Hunderte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf der ungeraden Seite der Graurheindorfer Straße kommen tatsächlich mit dem Rad.

2. Eine Einführung beider Fahrtrichtungen würde die Interessen einer Minderheit (Radfahrer) über die der Mehrheit (parkende Autofahrer, Fußgänger, Bahnfahrer) stellen.

3. Der Bürgersteig/einspurige Radweg ist jetzt schon streckenweise sehr schmal. Schon die bisherige Regelung führt zu Unmut, was durch die genannte Änderung nur verschärft würde. Eine Ausweitung/Richtungsdualität des Radwegs würde entweder extrem zu Lasten der Fußgänger erfolgen, oder es müssten Parkplätze sowie Bäume entfernt werden (unwahrscheinlich/nicht wünschenswert).

4. Durch die Einführung beider Fahrtrichtungen für Radler würde die Unfallgefahr für "gewöhnliche" Fußgänger, Senioren (Seniorenheim), Kinder (Kitas), Behinderte usw. sowie für die Radfahrer selbst drastisch erhöht.

5. Die bisherige Regelung, unter der Radfahrer in Richtung Norden beim Wechsel auf die ungerade Seite absteigen maximal ca. 100 m schieben müssen, ist durchaus zumutbar.

6. Eine Änderung wäre mit möglicherweise nicht unerheblichem Aufwand und Kosten verbunden.

Fazit: Alle Argumente sprechen gegen die Einführung eines Radwegs für beide Richtungen.

Ist das so zutreffend?

Korrekt.

Auch meine Ansicht. Danke für die Zusammenfassung.

Ich gehöre zu den Mitinitiator/-innen des Vorschlags, weil ich das Rad seit vielen Jahren auf den Weg zu meiner Arbeitsstätte benutze, die ich - vom Rhein kommend -, aber auf erlaubtem Wege einfach nicht erreichen kann, ohne lange Umwege in Kauf zu nehmen. Ich gehöre zu den vielen rücksichtsvollen Radfahrer/-innen, die es auch gibt, ich warte, wenn vor mir Fußgänger sind, insbesondere bei Kindern oder Senioren. Dies ist regelmäßig auch in der erlaubten Richtung der Fall (Seite links stadtauswärts), weil sich Fußgänger und Radfahrer dort schon jetzt einen viel zu schmalen Weg teilen müsssen. Von daher kann ich die Frage gut nachvollziehen, wie unter den bestehenden schwierigen Bedingungen jetzt auch noch ein Radweg für beide Richtungen entstehen soll. Es liegt letztlich an der Stadt, Lösungen zu finden, die für die alle Beteiligten eine Verbesserung bringen und vielleicht dann auch noch mehr Menschen ermutigen, das Rad zu benutzen, was ihnen und der Umwelt gut tut.
Was ich nicht nachvollziehen kann und was mich sehr irritiert, ist der Ton, in dem einige der Gegenkommentare verfasst wurden. Es geht auf der Straße wie im Dialog darum, Achtsamkeit gegenüber den anderen zu üben. Die Argumente der anderen zu hören, um gemeinsame Lösungen zu finden. Kommentare wie "Geht's noch?", "Idee der Öko-Mafia" und ähnliches entspringen dem Wutbürgertum, dessen Entgleisungen wir ja leider auch auf der politischen Ebene vorfinden, und sie spalten unsere Gesellschaft. Schon in diesem Dialog.

Na ja, der Begriff "Wutbürger" ist ein bisschen stark und wird hier wohl überstrapaziert.

Immerhin ist im Laufe der Diskussion eine Reihe von Argumenten gegen den Vorschlag "beide Richtungen" angeführt worden. Dafür kein einziges, außer dass dem Prozentsatz an Radfahrern das Leben erleichtert wird.

Das Problem ist, dass - wie oben schon jemand angeführt hat - die Zustimmung zum Vorschlag durch ein einfaches "Daumen hoch" möglich ist, die Ablehnung aber nicht durch ein "Daumen runter", sondern eigens begründet werden muss. Als Gegner des Vorschlags ist man so automatisch in einer deutlich schwächeren Position und fühlt sich übervorteilt. Dass dies Unmut und emotionale Reaktionen hervorrufen kann, finde ich mehr als verständlich. Das "Düsseldorfer Institut für Demokratie (sic) und Internet" sollte sich für solche Angelegenheiten eine fairere Art der Befragung überlegen, sonst erhält es nur sehr verzerrte Stimmungsbilder.

Moderationskommentar

Lieber Dr. Frank Bahlmann,
grundsätzlich sollten wir diese Diskussion am besten im Forum Lob & Kritik (https://www.raddialog.bonn.de/lob-und-kritik) führen, denn dort kann man am besten über solche grundlegenden Funktionalitätsfragen diskutieren. Als kurze Erwiderung: Bitte bedenken Sie auch, dass es sich hier eben nicht um eine (verbindliche) Abstimmung handelt, wo am Ende die Mehrheit irgendwelcher Stimmen darüber entscheidet, ob eine Maßnahme umgesetzt wird oder nicht. Statt dessen wird sich die Fachverwaltung zusammen mit der Politik damit befassen, ob ein Vorschlag Sinn macht oder nicht. Die Anzahl der Unterstützerinnen und Unterstützer sorgt dann zwar dafür, dass der Vorschlag in der Bearbeitung priorisiert wird, die Entscheidung für oder gegen eine Maßnahme fällt aber nicht auf Basis der Anzahl der Zustimmungen, sondern aufgrund des Inhalts und eben auch der Kommentare, die den Vorschlag kontextualisieren. Ich möchte damit nicht behaupten, dass es nicht auch andere Funktionalitäten für Zustimmung/Ablehnung geben kann, sondern einfach die Relevanz der Anzahl der Zustimmungen etwas relativieren. Nicht zuletzt steht es Ihnen ja frei, selbst einen Vorschlag zu machen, der dann von dieser von Ihnen angenommenen Verzerrung der Stimmungsbilder profitieren könnte.
Mit freundlichen Grüßen
Moderation Escher

So ungefär. Damit kann ich leben.

...wie hier so eine lebhafte Contra-Argumentation mit so vielen unterschiedlichen Teilnehmern entsteht, wie man sie bei keinem anderen Vorschlag auch nur ansatzweise erlebt hat. Es ist nicht so, dass ich dem Vorschlag sonderlich viel abgewinnen kann, weil ich die Öffnung von Fahrradwegen in beide Richtungen grundsätzlich nie für eine gute Idee halte. Aber man mag doch den Eindruck gewinnen, dass eine kleine Gruppe von Leuten hier einen nur virtuell großen Widerstand gegen diesen Vorschlag vorgaukeln möchte. Vielleicht hilft ein Blick in die Logfiles und IP-Adressen?