Fahrradparken

Umsetzung Stellplatzkonzept Innenstadt - Schaffung von "mindestens 1.700" Stellplätzen!

Adresse: 
Rathausgasse, 53111 Bonn-Zentrum Bonn

Das Handlungsprogramm 2020 des „Konzept(es) zum ruhenden Radverkehr in der Bonner Innenstadt“ der Stadt Bonn ergab bis 2020 einen „zusätzlichen Bedarf von mindestens 1.700 Stellplätzen“.

Als wesentlichen Zubau kommuniziert die Stadtverwaltung immer den kommenden Neubau & Erweiterung der Radstation auf der Rückseite (!) des Bahnhofs.
Hier wird jedoch die Kapazität nur um 230 der zusätzlichen „mindestens 1.700 Stellplätze“ erweitert.
Doch wann entstehen die weiteren 1.500 „mindestens“ benötigten Stellplätze? 2030 - oder später?
Seit fast 40 Jahren ist ein Radweg für die Bahn-Unterführung der Poppelsdorfer Allee ein Thema, seit 9 Jahren ein städtisches Radverleihsystem, für das bereits 2011 (!) ein Finanzierungskonzept ausgearbeitet wurde.
Umgesetzt ist davon unverändert nichts - und ich würde ein Vermögen darauf wetten, auch bis 2020 noch nicht.

Sowohl die aktuelle (320), als auch die geplante (550) Anzahl der Radstellplätze ist viel zu niedrig:
So bietet z.B. die komplett ausgelastete Radstation im kleineren Münster 3.300 Stellplätze, mehr als zehn Mal (!) so viele wie das in Bonn.

Wer zudem auf der Hauptbahnhof-Vorderseite Rad-Stellplätze sucht, ist die ärmste Sau der Welt.
Es ist extrem zeitaufwendig, dort legale Möglichkeiten zum sichereren Anschließen für sein Rad zu finden.
Mir wurde in Bahnhofsnähe bereits tagsüber ein doppelt abgeschlossens Rad geklaut, das ich nicht anschließen konnte.

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Kommentare

wir Radfahrer könnten noch auf ganz viele Sachen wetten: z.B. wann die Stadt Bonn mal ein taugliches Konzept für den Radverkehr vorlegt, wann ... sagen wir wenigstens ein Drittel unserer ganzen Mäkeleien am Zustand der Radwege beseitigt sind, wann man sich in Bonn dazu durchringt Tempo 30 in der Innenstadt zu verordnen, ... etc.. Je länger ich hier die Beiträge lese, desto schlechter gelaunt werde ich... auf gemeinsamen Fuß/Radwegen werden wir von Fußgängern gemobbt, auf der Straße von den Autos, und die Bonner Politik macht trotz Feinstaub und Stickoxidbelastung keinerlei Anstalten dem saubersten und effiziensten Verkehrsmittel mehr Platz einzuräumen.

Ich schaue immer mal wieder die Einreichungen durch und finde dabei Dinge an Stellen, die ich in meiner Routenplanung schon komplett ausgeschlossen haben. Diese Stellen empfinde ich als derart gefährlich, dass ich gar nicht darauf gekommen bin, das zu schreiben. Und dann sehe ich plötzlich wieder, warum ich an jener Stelle schon seit Jahren nicht mehr langfahre. Dadurch wird erst bewusst, wie Fahrradfeindlich die Stadt insgesamt ist.

Bei »Lob & Kritik« wurde schon gefragt, welchen Plan es eigentlich gibt, den massiven Investitionsstau der letzten 40 Jahre aufzuholen. Da bin ich auch sehr gespannt, weil das Auto in Bonn systemrelevant und alternativlos scheint.

Momentan wäre ich schon erstmal froh, wenn die »Schutzstreifen« direkt neben parkenden Autos entfernt würden, sodass ich nicht mehr angeblafft werde, wenn ich da Abstand zu den Autos halte …

Moderationskommentar

Liebe/r Merrill,
herzlichen Dank für Ihren Beitrag. Da es sich nicht um einen Vorschlag zu einem einzelnen konkreten Ort handelt, haben wir diesen einfach dem Rathaus zugeordnet, damit er in der späteren Auswertung separat betrachtet werden kann. Weiterhin bitten wir Sie, die Dialogregeln (https://www.raddialog.bonn.de/regeln) zu beachten und auf Kraftausdrücke zu verzichten! Ihre Argumente sprechen doch für sich.
Herzlichen Dank,

Moderation Escher

Es wäre mal ein Anfang, den Nachholbedarf systematische zu erfassen. Das erfolgt hier im Raddialog ansatzweise als Service für die Stadt Bonn. Zudem hat die Stadt (wenn nicht, sollte sie es schnell erarbeiten) eine Liste aller nicht wenigstens ERA-2010-konformen (als absolutes Mindestmaß) Radverkehrsanlagen. Vielleicht nimmt man noch alle unerledigten Punkte aus den bisherigen Konzepten (z. B. das "Radverkerhshauptstadt"-Papier) hinzu. - wesentlich ist es, die so erkannten Defizite systematisch und mit klarem zeitlichen Horizon (z. B. 10 Jahre) beheben zu wollen. Also 10% der Liste jedes Jahr ... mit klaren Fortschrittsberichten. Die Planungskapazitäten sind natürlich an dieses Ziel anzugleichen; selbstverständlich für eine Radverkehrshauptstadt. Nur mit klarer zeitlicher Planung kann es vorangehen...

Moderationskommentar

Liebe/r Merrill,
bezugnehmend auf Ihren Vorschlag hat die Stadtverwaltung folgenden Hinweis:

"Das Thema Fahrradparken auf der Vorderseite des Hauptbahnhofs wird durchaus erkannt. Planungen für ein neues Fahrradparkhaus im Bereich des neuen Zentralen Omnibusbahnhofs sowie im Bereich des neuen Parkhauses an der Ecke Thomas-Mann-Straße/Thomastraße beinhalten ein große Anzahl neuer, hochwertiger Fahrradabstellmöglichkeiten. Das Fahrradverleihsystem soll 2018 realisiert werden."

Herzlichen Dank,

Moderation Escher