Radwegqualität

Lärmschutz auf den Autobahnbrücken

Adresse: 
53225 Schwarzrheindorf/Vilich-Rheindorf Bonn

Beide Autobahnbrücken stellen in Bonn sehr wichtige Verkehrswege für Radfahrer, aber auch Fußgänger (Läufer, 2- und 3-Brücken-Runde) dar. Benutzt man sie, ist man aber einer gesundheitsschädigenden Lärmkulisse ausgesetzt. Überquert man die Friedrich-Ebert-Brücke (südliche Seite, von der Beueler Seite her), ist es eine unglaubliche Wohltat, wenn man endlich die Lärmschutzwand erreicht hat, weil es hinter dieser geradezu erholsam ist.
Mag sein, dass der Bund der Steuerzahler etwas gegen Lärmschutzwände auf Autobahnbrücken hat: Als Radfahrer und Läufer würde ich sie aber sehr begrüßen.
Verbesserungsvorschlag:
Die Stadt Bonn verdeutlicht Straßen.NRW als Autobahnunterhalter die Bedeutung der Rad- und Fußwege auf den beiden Brücken und fordert entsprechenden Lärmschutz. Gegen Lücken bzw. Türen, z.B. wegen Notsituationen bei Verkehrsunfällen, ist dabei nichts einzuwenden.

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Kommentare

Verkehrslärm ist in der Tat zwar belastend und belästigend, aber die Versperrung der unglaublichen Aussicht auf Bonn, den Rhein und das Siebengebirge durch eine hässliche Glas- oder Steinwand, die noch dazu unvermeidbar mit Graffiti verunstaltet wird, ist ein all zu hoher Preis für 2 Minuten mehr Ruhe am Tag pro Radfahrer. Als Hamburger, der in diese (noch) schöne Stadt am Rhein gezogen ist, bin ich manchmal wirklich erschrocken, wie wenig acht die hiesigen Bürger auf die Wahrung oder gar Verbesserung der Ästhetik ihrer eigenen Stadt geben. Sorry, aber ich bin daher klar gegen diesen Vorschlag.

Wenn ich das richtig verstehe, kann man als Radfahrer oder Fußgänger doch weiterhin von der Autofahrbahn weg schauen, es wird also nur die halbe Sicht blockiert. In Richtung der Autofahrbahn sieht man ja auch erstmal die Autos und dahinter die Landschaft, also der Verlust ist nicht ganz so groß.

Auch würde ich nicht gerne auf der Brücke stehen bleiben und die Aussicht genießen, der Lärm und der Gestank vermiesen das dann schon. Da begutachte ich die Landschaft lieber vom Radweg am Rhein oder nach einer Wanderung auf einen der Berge im Siebengebirge.

Natürlich müssen die Autofahrer dann auf die Aussicht nach links und rechts verzichten. Ich kann aber auch nicht ganz verstehen, wie man im Auto die Landschaft wirklich genießen möchte. Wenn man Landschaft genießen möchte, würde ich nicht dem Auto fahren sondern Rad oder Wandern. Der MIV externalisiert eben einige Kosten (Lärm, Gestank), da dürfen die anderen Verkehrsteilnehmer sich auch eine Wand gegen wünschen.

Bei der Rodenkirchener Brücke gibt es so eine Lärmschutzwand aus Glas. Allerdings sieht man auch dort, dass das nicht unproblematisch ist. Entweder durch lose Ladung (?) oder Vandalismus waren zumindest früher, als ich dort regelmäßiger vorbei kam, viele der Glaselemente beschädigt. Weil es Verbundglas ist, stand das Element immer noch, aber es war kein schöner Anblick. Graffiti kam dann natürlich auch dazu. Traurig aber leider ist das heutzutage wohl einfach so.

Worum geht es hier? Um den Ausblick von der Brücke auf Bonn für die Autofahrer? Radfahrern und Fußgängern bliebe der Ausblick ja erhalten. Ganz zu schweigen davon, wieviele Autofahrer diese Aussicht überhaupt nutzen oder zur Kenntnis nehmen, kann man doch nicht 1 Minute Ästhetik pro Autofahrer mit bleibenden Gehörschäden für alle anderen Verkehrteilnehmer bezahlen wollen.
Oder geht es um den Ausblick AUF die Brücke? Ich glaube, Bonn hat genug schöne Ecken, um auf ästhetische Autobahnbrücken verzichten zu können. Die bleiben nun mal hässlich, solange da Autos fahren. Aber wenn man eine Stadt natürlich nur aus dem Auto heraus erlebt...gut, dann könnte eine solche Maßnahme als einschränkend empfunden werden.

Andere Städte haben gute Erfahrungen damit gemacht, Graffitikünstler mit der Gestaltung großer Freiflächen zu beauftragen. So kommt man Schmierereien zuvor und hat gleich noch Kunst im öffentlichen Raum geschaffen.