Bonner Rad-Dialog

Ich bin selbst kein Pedelec-Fahrer, sehe aber vor allem in S-Pedelecs großes Potenzial für die Zukunft der Mobilität. Das von Ihnen geschilderte Problem sehe ich nicht in den zu schnellen gechipten Pedelecs bzw. S-Pedelecs, sondern bei deren Fahrern, die sich rücksichtslos verhalten oder das Rad nicht ausreichend unter Kontrolle haben.
Ein Auto hat schließlich auch eine weitaus höhere Endgeschwindigkeit als die innerhalb geschlossener Ortschaften zulässigen 50kmh. Trotzdem passt der Autofahrer seine Geschwindigkeit an die örtlichen Gegebenheiten und zulässigen Tempolimits an (zumindest die meisten...), sodass er andere Verkehrsteilnehmer (im Idealfall) nicht gefährdet.

Die angesprochene Geschwindigkeitsdifferenz sehe ich nicht als problematisch an, da die Differenz zwischen Fahrrad und Auto auf der Straße ohne Radweg ungleich höher ist. Vielmehr sollte den Fahrern der S-Pedelecs und Co bewusst sein, mit welchem Tempo sie sich bewegen und welche Gefahr dabei von ihnen ausgeht. Nebenbei, ein trainierter Rennradfahrer fährt ebenfalls mit 40kmh über den Rheinradweg, völlig legal.

Ich denke daher nicht, dass Ihr angesprochenes Problem mit den Ebikern, die Sie "seit geraumer Zeit nerven", durch Polizeikontrollen zu beseitigen wäre. Vielmehr wäre hier die Politik gefordert, die Stvo diesbezüglich zu ändern, um Grundlagen für ein Miteinander zwischen nichtmotorisierten und motorisierten Radfahrern zu schaffen. Vorschläge hierfür liegen der Regierung seit geraumer Zeit vor.