Bonner Rad-Dialog

In innerstädtischen Wohnstraßen sollten Fahrradabstellmöglichkeiten für Bewohner und Besucher geschaffen werden. Insbesondere dort, wo es keine oder wenige Vorgärten, Hinterhöfe oder andere private Flächen gibt, die als Abstellplätze genutzt werden können, ist dies wichtig, denn: in den meisten Häusern ist es nicht leicht, ein Fahrrad über eine enge Treppe in den Keller zu tragen. Insbesondere z. B. für Kinder und ältere Menschen ist dies unmöglich.
Abstellmöglichkeiten im öffentlichen Raum, also z. B. auf breiten Gehwegen, Randstreifen o. Ä. führen dazu, dass Fahrräder nicht mehr behelfsmäßig an Laternen und den Umrandungen von Grünflächen angeschlossenen werden müssen, wo sie oft Fußgänger oder die Grünpfleger behindern. Sie führen auch dazu, dass mehr Menschen Fahrräder benutzen, denn die Abstellflächen senden ein Signal der Wertschätzung für die Benutzer dieses Verkehrsmittels aus: sie werden als Verkehrsteilnehmer anerkannt, indem man ihrem Verkehrsmittel einen Teil des öffentlichen Raumes zur Verfügung stellt. Wenn eine Stadt wirklich „Fahrradhauptstadt“ sein möchte, muss sie auch dort Abstellflächen fördern, wo die Radfahrer (und ihre Besucher) wohnen, und nicht nur dort, wo sie arbeiten und einkaufen.